Fragt man Songwriter Jack Tatum, für was WILD NOTHING steht, fällt die Antwort knapp und präzise aus: „Für einen Widerspruch“. Der 21jährige veröffentlichte im Sommer 2010 während seines Abschlussjahres am Blacksburg College im Bundesstaat Virginia mit „Gemini“ eine der schönsten Kult-Pop-Platten des Jahres. Dabei ist die kleine Stadt eher dafür bekannt, Football Fans und Ingenieure hervorzubringen als ausgerechnet Musiker. Tatum lebt also in Widersprüchen. Oft wird Wild Nothing als „Ein Mann Pop Band“ beschrieben - was für das Studio auch zutrifft, denn Jack ist es gewohnt, allein zu arbeiten. Für die Bühne werden WILD NOTHING jedoch zur Band: Es gibt also zwei WILD NOTHINGs - die kreierende und die reproduzierende Variante. Das von der Kritik gefeierte „Gemini“ wurde von Tatum im Alleingang zu Hause aufgenommen, enthielt jede Menge Querverweise auf den Indie Pop der Achtziger, was sich auch in seinen Texten niederschlug: Sommerliche Kindheitserinnerungen, deren niedliche Unschuld von Zweifeln, Ängsten und schrulliger Paranoia zerschossen wurden. Übers Internet erlangte das Album in kürzester Zeit erstaunliche Popularität, so dass Jack Tatum schnell eine Band aus ein paar  Freunden zusammenstellte und erste Touren spielte. Schnell war hier deutlich, dass ein vielversprechender junger Songwriter am Werk war, der aus seinen Einflüssen keinen Hehl machte – es aber dabei verstand, stets seine eigene Handschrift zu behalten. Seinen Zweitling „Nocturne“ kann man als Fenster zu Jack Tatums „idealer Welt der Popmusik“ sehen – die Grenzen zwischen seinen Einflüssen und seiner Persönlichkeit verschwimmen zusehends – und während „Gemini“ noch aus einer Zeit stammt, in der es Wild Nothing Fans oder die WILD NOTHING-Live Band noch gar nicht gab, hat Jack Tatum sich dieses Mal noch mehr Zeit genommen, sein Handwerk zu perfektionieren. Seine Besessenheit für schöne Harmonien und orchestrierte Synthesizer und seiner umherstreifenden Stimme, die von den neuen Erfahrungen nach dem überraschenden Erfolg des Debutalbums erzählt, erschafft ein seltsames musikalisches Biest, wie es nur der Vision eine Pop-Besessenen entspringen kann, der sich seine eigene musikalische Realität baut.

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Fragt man Songwriter Jack Tatum, für was WILD NOTHING steht, fällt die Antwort knapp und präzise aus: „Für einen Widerspruch“. Der 21jährige veröffentlichte im Sommer 2010 während seines Abschlussjahres am Blacksburg College im Bundesstaat Virginia mit „Gemini“ eine der schönsten Kult-Pop-Platten des Jahres. Dabei ist die kleine Stadt eher dafür bekannt, Football Fans und Ingenieure hervorzubringen als ausgerechnet Musiker. Tatum lebt also in Widersprüchen. Oft wird Wild Nothing als „Ein Mann Pop Band“ beschrieben - was für das Studio auch zutrifft, denn Jack ist es gewohnt, allein zu arbeiten. Für die Bühne werden WILD NOTHING jedoch zur Band: Es gibt also zwei WILD NOTHINGs - die kreierende und die reproduzierende Variante. Das von der Kritik gefeierte „Gemini“ wurde von Tatum im Alleingang zu Hause aufgenommen, enthielt jede Menge Querverweise auf den Indie Pop der Achtziger, was sich auch in seinen Texten niederschlug: Sommerliche Kindheitserinnerungen, deren niedliche Unschuld von Zweifeln, Ängsten und schrulliger Paranoia zerschossen wurden. Übers Internet erlangte das Album in kürzester Zeit erstaunliche Popularität, so dass Jack Tatum schnell eine Band aus ein paar  Freunden zusammenstellte und erste Touren spielte. Schnell war hier deutlich, dass ein vielversprechender junger Songwriter am Werk war, der aus seinen Einflüssen keinen Hehl machte – es aber dabei verstand, stets seine eigene Handschrift zu behalten. Seinen Zweitling „Nocturne“ kann man als Fenster zu Jack Tatums „idealer Welt der Popmusik“ sehen – die Grenzen zwischen seinen Einflüssen und seiner Persönlichkeit verschwimmen zusehends – und während „Gemini“ noch aus einer Zeit stammt, in der es Wild Nothing Fans oder die WILD NOTHING-Live Band noch gar nicht gab, hat Jack Tatum sich dieses Mal noch mehr Zeit genommen, sein Handwerk zu perfektionieren. Seine Besessenheit für schöne Harmonien und orchestrierte Synthesizer und seiner umherstreifenden Stimme, die von den neuen Erfahrungen nach dem überraschenden Erfolg des Debutalbums erzählt, erschafft ein seltsames musikalisches Biest, wie es nur der Vision eine Pop-Besessenen entspringen kann, der sich seine eigene musikalische Realität baut.

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