Theaterhaus
Annett Louisan
20 Jahre “Bohème” - Das Jubiläumskonzert 2024
2024 feiert das Debütalbum "Bohème" von ANNETT LOUISAN sein 20-jähriges Jubiläum. Am 21. Oktober feiert die Künstlerin das Werk und alles, was es ins Rollen gebracht hat, im Stuttgarter Theaterhaus.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – diesem hier besonders. „Dass du nicht mehr bist, was du einmal warst“: Mit dieser Zeile begann im Oktober 2004 „Das Spiel“, der erste Song vom ersten Album der Hamburger Musikerin ANNETT LOUISAN. Dieses Lied, das Album „Bohème“ veränderten über Nacht alles im Leben der damals 27-jährigen Kunststudentin und Studiomusikerin. „Bohème“ verkaufte sich über 500.000-mal, hievte die zuvor unbekannte Sängerin in den Pop-Olymp, war der Grundstein einer einzigartigen, bis heute anhaltenden Karriere.
2004, wir erinnern uns: Die größten Hits kamen von Yvonne Catterfeld, den Black Eyed Peas und Usher, im Radio lief Indie-Rock, R&B oder Deutschrock, die erfolgreichsten Mainstream-Alben kamen von Robbie Williams, Anastacia und Norah Jones., ANNETT LOUISAN ist da mit „Bohème“ einfach so reingekracht. Mit spielerischer Leichtigkeit brachte sie Chanson, Jazz, Pop zusammen, schien nirgendwo so richtig hineinzupassen – und wurde doch überall gehört. „Annetts liederliche Lieder kleben an einem fest wie Pattex“, schrieb der „Stern“ – es war ein Kompliment, es war die Wahrheit.
Aber wie blickt sie heute auf das Album, mit dem für sie alles begann – mit der Distanz der lebenserfahrenen Mutter und gereiften Künstlerin, die sie längst ist? „Die Lieder werden nicht alt“, sagt Annett Louisan, „ich singe sie immer noch wahnsinnig gerne. Damals öffnete sich eine Tür, durch die plötzlich all diese Songs zu uns kamen. Die Kunst der Leichtigkeit und Naivität in dieser Musik hört man heute noch. ‚Bohème‘ ist eins meiner liebsten Alben, ein All-time-Favorite.“
Nicht alle haben damals die musikalische Pionierleistung verstanden, die Louisan mit „Bohème“ gelungen ist. In einem Land, in dem Musik meist entweder bleischwer oder ganz besonders leicht sein soll, hat sie gezeigt, dass emotionale Popmusik mit deutschen Texten auf ähnliche Weise in die Tiefe gehen und gleichzeitig von flirrender Leichtigkeit sein kann, wie wir das sonst nur aus der französischen Chanson-Tradition kennen. Ein Verdienst, für den Louisan heute von jüngeren Kolleginnen verehrt wird.