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The Builders & The Butchers

Die Welt ist ein Pulverfass. Wer hält eigentlich das Streichholz?

Die Antwort darauf haben THE BUILDERS AND THE BUTCHERS auf ihrer jüngsten Platte zwar nicht, dafür lotet das Quintett aus Portland/ Orgeon aber auf den elf Songs von „The Spark“ den schmalen Grat zwischen Funke und Flächenbrand aufs Spannendste aus. Dass sich das auf so vielen Ebenen als so viel ergiebiger erweist, ist dabei nicht nur der aktuellen politischen Situation in ihrem Heimatland geschuldet.

Nach ihrer erfolgreichen Tour im vergangenen Jahr, kommen THE BUILDERS AND THE BUTCHERS ab dem 30. Mai 2018 erneut für zehn Shows in unsere Breiten.

Ihre musikalischen Anfänge machte die ursprünglich aus dem harschen Alaska stammende Formation um Frontmann Ryan Sollee als „Funeral Band“ in den Straßen Portlands. Nur konsequent also, dass sie sich eher in den dunklen Ecken der Populärmusik eingerichtet haben. Thematisch und textlich bleiben sie dabei traditionell gern metaphorisch bis ominös. Nur eines ist meist gewiss, es sieht nicht gut aus.

Auch auf ihrem fünften Album "The Spark", das vergangenes Frühjahr beim Münchner Label Instrument Village erschienen ist, gibt es wieder reichlich von Tod und Teufel, aus Feldern werden Friedhöfe, und über allem schweben Sünde und Verdammnis. Jedoch wären sie nicht THE BUILDERS AND THE BUTCHERS, die die Ambivalenz schon im Bandnamen tragen, würden sie das eindimensional angehen. Ihre düster bis morbiden Geschichten verpacken sie in eine stimmungsvolle und facettenreiche Soundwelt zwischen Folk, Rock, Blues und Bluegrass.

In Sachen Instrumentierung schöpfen sie dabei aus dem reichen Arsenal, das die Genres ihnen bieten, ohne sich je ganz den gängigen Konventionen zu beugen. Bei ihnen hat stets alles genau seinen Platz und seine Zeit im organischen Gefüge. Das Gitarrengerüst mal zornig, mal zärtlich, dazwischen ein intimes Piano, dann wieder die opulente Orgel. Mandoline und Banjo hauchen dem ganzen seine folkige Seele ein und dazu der ewig variierende Herzschlag aus Drums und Percussion. Darüber liegt Ryan Sollees einnehmende Stimme, die mit ihrem stetigen Flackern alles zusammenschweißt - immer auf halbem Weg zwischen dunkler Vorahnung und der nötigen Portion Trotzigkeit.

So ruht „The Spark“ auf gewohnt starkem Fundament, ist aber von mehr musikalischen Stimmungswechseln geprägt als seine vier Vorgänger. Der zweiteilige Auftakt „All Turn to Fire“, der im ersten Part Erinnerungen an True Detective lebendig werden lässt, geht quasi nahtlos über in ein dystopisches Wiegenlied auf die Welt, nur um dann mit einem gut eineinhalb Minuten langen Gitarrensolo ungemein versöhnlich zu beschließen. Die fetzige Folk‐Rock¬‐Nummer „Older Than Sin“, das stampfend treibende „No Grave“, dem die Mandoline dann doch ans Tageslicht hilft und der wohlig warme Mariachi‐Vibe von „Edge of A Knife“ spannen den Bogen geschmeidig weiter bis zum notorisch denkwürdigen, epischen Finale. Ist vielleicht doch nicht alles so fatalistisch wie gedacht? Vom Pulverfass zum Hoffnungsfunken?

THE BUILDERS AND THE BUTCHERS schicken uns weiterhin kunstfertig durch ein Wechselbad der Gefühle. Sie fesseln und fordern, machen uns Angst und spenden Trost. Ihre Musik ist am Ende wie das oft erwähnte Feuer, und wie das Leben selbst: Es brennt und es wärmt.

Die Presse über das neue Album "The Spark":

"Die frühen Walkabouts packten mich einst so, und Handsome Family, die leider heute nicht mehr so spannend sind wie sie mit dem bereits von 2003 stammenden "True-Detective"-Hits "Far From Any Road" klingen. Wäre ich für die Musik der nächsten schrägen Netflix-Serie zuständig, ich wüsste, an wen ich mich in Sachen Soundtrack wende..." (Ox April/Mail 2017)

"Aber was da im Mai aus dem neuen Longplayer "The Spark" um die Ecke kommt...Junge, da spritzen wahrlich die Funken. Die auf "Dead Reckoning" gezeigte Energie ist voll zurück, das ungewöhnlich doppelt besetzte Schlagwerk-Team sorgt wie in den besten Tagen für Stimmung.....Wer danach kein Fan ist, dem ist nicht zu helfen." (Slam April/Mai 2017)

"Ob sich das schon auf die Altersmilde schieben lässt? THE BUILDERS AND THE BUTCHERS lassen es auf "The Spark" ruhiger angehen. Düster bleibt`s trotzdem - und das ist auch gut so." (Visions 6/2017)

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