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Mine

Gast: Madanii

Bei MINE stehen sich politischen Stücke und ergreifende Lieder über das Minenfeld der Emotionen gegenüber. Die deutschen Sängerin kommt am 18. Oktober mit ihrem neuen Album "Hinüber" nach Stuttgart ins Im Wizemann.

Dunkle Streicher, bedrohliche Trommeln – so geht es los. Und wird erstmal nicht leichter. Denn dann singt MINE mit dieser tollen Stimme, die alle Radiohits der Welt mindestens genauso schön singen könnte: „ Ich bin 100 Jahre alt / Mein Kopf ist voll, die Füße kalt / Die ganze Welt hat sich auf meine Brust gesetzt / Der Mensch ist so ein argloses Geschöpf .“ Es gibt sicher flockigere Wege, ein Album zu eröffnen. Aber warum sollte man das tun – nach so einem beschissenen Jahr? Und warum nicht den Leuten erst einmal diesen wuchtigen Songbrocken namens „Hinüber“ an den Kopf werfen, durchatmen kann man ja später. Das Titelstück und der Rausschmeißer „Unfall“ bilden eine starke Klammer des neuen Albums von MINE. Auch „Unfall“ ist direkt und gesellschaftskritisch, ohne dabei belehrend zu sein. Vielmehr verbeißen sich MINEs Fragen im eigenen Denken: „Was ist Freiheit? Wer beengt mich? Was ist Arbeit? Wer beschenkt mich? Wer hat stets genug für sich? Wer starrt hungrig auf den Tisch?“

Als Gegenpol zu den politischen Stücken gibt es auf „Hinüber“ aber auch diese ergreifenden, pointierte Lieder über das Minenfeld der Emotionen und des Zusammenlebens. „Elefant“ ist da ein gutes Beispiel. Hier singt MINE mal Kopfstimme, die Musik dazu ist fast funkig, als habe da jemand viel Prince gehört. Dennoch bleibt es schwierig, bei MINE das „Klingt wie …“-Referenz-Karussell anzuwerfen. Ihre Musik hat in der deutschen Pop-Landschaft einen Sonderstatus. Man hört ihren Songs an, dass sie gerne mit dem angenehmen Teil des deutschen HipHops arbeitet. Gleichzeitig hat sie eine Affinität zu Popsongs, die mit einfachen Worten mehr sagen wollen und eine ganz eigene Sprache sprechen.

Nachholtermin: Eintrittskarten vom 23. November 2021 bleiben gültig.

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