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Le Fly

Gäste: Kochkraft durch KMA

LE FLY prügeln dem tobenden Mob förmlich die gute Laune in die Fresse. Aber Obacht: die wilde Horde, die am 13. März in Stuttgart im Goldmark's auftritt, ist alles andere als eine tumbe Spaßkapelle - sie meinen und nehmen das, was sie tun, außerordentlich ernst.

LE FLY ist es ein archaisches Grundanliegen, dass es allen gut geht, dass kollektive Liebe durch die stickige und schweißige Luft fliegt, und dass man ihr Konzert breiter grinsend verlässt als ein Vierjähriger unterm Weihnachtsbaum. Denn nur dort, wo die guten Emotionen wohnen, da findet sich auch innere Zufriedenheit.

Daran glauben LE FLY, und das leben sie in jedem Ton ihrer brodelnden Musik, in der sich mehr als ein halbes Dutzend Genres zu einem Sound vermengen, der letztlich nur eine zutreffende Bezeichnung zulässt: St. Pauli Tanzmusik. Denn diese Macher, die seit nunmehr über einem Jahrzehnt ihr gemeinsames Unwesen treiben, in dieser Zeit drei äußerst zeitlos schwingende Alben aufnahmen und bald jede Club- und Festivalbühne des Landes bespielt haben, sind streng genommen nicht nur Hamburger, sondern St. Paulianer. Was übersetzt so viel bedeutet wie: Mach und leb’ wie du willst, wir lieben dich trotzdem. Ein Grundcredo, das sie schon als Bandgefüge leben müssen und wollen, da die Persönlichkeiten nicht grundverschiedener sein könnten in Sachen Sozialisation, Musikgeschmack und künstlerischer Auffassung. In dieser Band zu sein, sagt Rapper Schmiddlfinga, sei daher „eine niemals endende Suche nach dem Kompromiss, mit dem jeder gut leben kann.“ Ein Kompromiss indes, der im besten Sinne den eigenen Horizont erweitert und jede Frage nach Szenenzugehörigkeit oder sonstigen Vorlieben ad absurdum führt. Weshalb es bei LE FLY immer wieder zu Begegnungen der unvergesslichen Art kommt.

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