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“Bei einem Leben in der Musik geht es um kleine Siege: die erste Platte, das erste ausverkaufte Konzert, die erste Tour mit Tourbus… wenn du all diese kleinen Herausforderungen überstehst, kommen immer neue Maßstäbe hinzu.” FINK

„Resurgam“ – übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet das “Ich werde auferstehen” – ist das brandneue Album von FINK: in UK geboren und in Berlin zuhause, ist Singer-Songwriter/ Musiker Fin Greenall die Basis der Band, zu der sich Tim Thornton an Schlagzeug und Gitarre und Guy Whittaker am Bass gesellen. Der Titel ist der lateinischen Inschrift eines Gemäldes in einer Kapelle in Greenalls Heimat Cornwall entlehnt. Die Tönung darauf verkörpert die unbändige

Stimmung dieser jüngsten Tracks von FINK. Aufgenommen mit Produzenten-Legende Flood (PJ Harvey, U2, Foals, Warpaint, The Killers) in seinen Assault & Battery Studios in London, repräsentiert Resurgam einen weiteren entscheidenden Fixpunkt für die Truppe, die schon immer bekannt war für ihre kühne musikalische Bandbreite, ihre internationale Reichweite (samt ihrer immens gefeierten und innovativen Livetouren), und dem Gefühl in ihrem Innersten.

“Als feststand, dass Flood den Mix machen würde, gewannen wir neuen Antrieb, unser Ding durchzuziehen.” erzählt Greenall. “Klanglich ist es der reine Wahnsinn, was er macht, und es gibt nicht so etwas wie ein Demo: jeder Moment könnte funktionieren. Also spielst du richtig am Anschlag, bis es Zeit ist zu gehen.” Dies ist auch FINKs jüngste Veröffentlichung auf dem R’COUP’D Label, das mit Unterstützung von Ninja Tune geschaffen wurde: ein Label, dessen kreatives Bündnis mit FINK seit dem Release des noch Turntable-geschwängerten Fresh Produce (2000) und ihrem Debüt als Band, Biscuits For Breakfast (2006), kontinuierlich aufblühte. "Resurgam" unterscheidet sich deutlich von seinen Vorgängern: unter FINKs vielschichtigen Studioalben waren Distance And Time (2007), Sort Of Revolution (2009), Perfect Darkness (2011) and Hard Believer (2014), sowie fruchtende Seitenprojekte, wie die elektronischen Neuerfindungen von Horizontalism (2015) und der geerdete Roadtrip auf FINKs Sunday Night Blues Club, Vol.1, der Anfang dieses Jahres erschien. Gleichzeitig baut aber der kräftige Funk und die tiefgründigen Betrachtungen auf Resurgam auf wunderschöne Weise auf dem umfassenden Fluss von FINKs Katalog: “Meine Erfahrung mit der Blues-Platte erlaubte es mir, als Sänger, Musiker und Produzent alles neu auszuprobieren.” schildert Greenall. “Mit Resurgam gibt es viel mehr Zeug, das auf dem Auftreten selbst basiert, und auf viel mehr Gefühl statt auf technischer Fähigkeiten. Du machst dir echt zu Nutze, was du zu sagen versuchst. Die Tracks haben eine lange Reise hinter sich, folglich wohnt ihnen ein Selbstvertrauen inne, das wir eine ganze Weile aufgebaut haben. Das Konzept von “Ich werde wiederauferstehen, ich werde zurückkommen” hat super in die ganze Stimmung des Albums gepasst.”

„Resurgam“s Titeltrack (und Opener) klingt wie eine trotzige Behauptung: Greenalls Stimme ist charakterstark, zart und überzeugend, während die Intimität und basslastige Attitüde den Ton angeben auf einem Album, von dem er sagt, dass es “sehr bestimmt ist und viel mehr nach vorne geht als alles andere, was wir bislang gemacht haben.” Der Track zitiert auch eine physische Szenerie, die in Greenalls Leben immer wieder aufgetaucht ist: “Als ich den Song schrieb, musste ich die ganze Zeit an diese kleine Kirche in der Nähe des Strandes in Cornwall denken, wo ich herkomme.” sagt er. “Ich habe die Umgebung dort geliebt: sie ist ungefähr 900 Jahre alt, sehr romantisch und drin hängt ein großes Gemälde an der Wand dieser schönen kleinen Kirche mit der Inschrift: “Resurgam”.

Wenn du viel reist, bist du befreit von den Einschränkungen deines eigenen Territoriums. Aber du tendierst eben auch, diese Orte zu sammeln, an die du zurückkehrst.” Greenalls musikalische Leidenschaften sind tief verwurzelt und außergewöhnlich weitreichend: früh entdeckte er die elterliche Plattensammlung, sowie den 4-Spur-Rekorder seines Vaters, mit denen er jahrelang herumspielte, bevor er sich insgeheim beibrachte, Gitarre zu spielen (und später seinen Studentenkredit dafür aufbrauchte, sich Synthesizer und Sampler anzuschaffen).

Mit seinem Ruf als unabhängiger, freier Geist hat er obendrein auch bewiesen, das er ein inspirierender Kollaborateur ist, sei es nun als Co-Autor und Produzent für eine Amy Winehouse in ihren Teenagerjahren (einer ihrer Tracks, das Salaam Remi-produzierte Half-Time, erscheint auf Winehouses posthumer Sammlung Lioness: Hidden Treasures) oder in Zusammenarbeit mit dem US-Soulstar John Legend (auf Legends 2008er Album Evolver oder auch beim Soundtrack des Oscarprämierten Films 12 Years A Slave). FINKs Händchen fürs Geschichtenerzählen wurde auch an vielen anderen Stellen deutlich: nehmen wir Tracks wie das wundervoll grüblerische Yesterday Was Hard On All Of Us (aus seinem 2011er Album Perfect Darkness und unvergessen eingesetzt in Ava DuVernays Martin Luther King biopic, Selma) oder FINKs Musik für William H. Macys Film Rudderless von 2014.

Wenn FINK nicht unterwegs sind – und das werden sie bald wieder sein, auf einer Europatour mit mehr als 60 bereits gebuchten Konzerten für Resurgam in diesem Jahr, die mehr als 65.000 Menschen in 19 Ländern erreichen wird – ist man oft in Berlin, wo Greenall derzeit lebt. Die Entfernung hat ihn nie besonders von seinen langjährigen Freunden Thornton und Whittaker getrennt: vielmehr wurden sie gemeinsame musikalische Visionäre, die auch feste Teile in FINKs Kompositions- und Kreativprozess sind. Das Trio bildet eine feste kreative Einheit mit einem furchtlosen Ansatz, ob sie nun mit konzeptionellem Bühnendesign experimentieren (wie auf der Perfect Darkness Tour 2011) oder klassische Neubearbeitungen mit dem bekannten Royal Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam aufführen (das im Folgenden in einem Live-Album reslutierte, FINK Meets The Royal Concertgebouw Orchestra, erschienen 2013 bei Ninja Tune).

Seit FINKs erstem Gig, 2005 im ICA in London, gab es über 500 bejubelte Live-Shows mit einer unglaublichen Bandbreite an Schauplätzen, von einer Bingo Halle zu den BBC Proms, den traditionellen Sommerkonzerten in der Royal Albert Hall. Auf ihrer Tour 2017 werden FINK ein erweitertes dynamisches Line-Up aufbieten, inklusive eines zusätzlichen Drummers/ Perkussionisten.

“Ich denke, dass bei allen Bands, die schon etwas länger zusammen unterwegs sind, sich irgendwann eine Art Telepathie einstellt – von der wir auf der Bühne ganz bestimmt Gebrauch machen.” sagt Greenall. “Wir haben alle auch einen radikal unterschiedlichen Musikgeschmack, was uns alle auf eine sehr gesunde Weise zusammenhält. Es gibt eine Menge Loyalität im FINK Camp. Wir mögen es, ein Team aufzubauen. Und dann ist es wie eine Familie.”

Auf „Resurgam“ ist nichts in Stein gemeißelt und die Möglichkeiten fühlen sich belebend an. Die zehn Songs des Album entstanden in zwei Monaten, einer vergleichsweise luxuriösen Zeitspanne für FINK, bei dem jeder atmosphärische Track die Möglichkeit bekam, sich voll und ganz zu entfalten. Ein Motiv von Überzeugung untermauert hier alles, sei es nun ob Greenall auf der Lead-Single Cracks Appear sein Innenleben offen darlegt, oder ob, allen Umständen zum

Trotz, Optimismus verbreitet wird (wie auf Day 22, wo er singt “The blood, sweat, tears taste so good”), oder dem Ende der Angelegenheit in der Pianoballade Word To The Wise. “Ich sehe Word To The Wise wirklich nicht als traurigen Song”, insistiert Greenall. “Ich sehe es eher als Reflektion der Tatsache, dass jede Sekunde besonders süß schmeckt, wenn du weißt, dass es bald enden wird.” FINKs Ausdruck resoniert so stark, dass er an dir haften bleibt, auch lange nachdem der letzte Ton verklungen ist. Diese Energie sorgt dafür, dass auf Resurgam die Dinge weiter vorangetrieben werden.

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