Weißes Rauschen – Live 2016

ERIK COHENs Debütalbum „Nostalgie Für Die Zukunft“ (RYL NKR Recordings | Rough Trade), das er in bester DIY-Manier produzierte und ebenso konsequent in Eigenregie veröffentlichte, erhielt zu Beginn des Jahres 2014 viel Lob und Beachtung.
Seine eigentümliche, melancholische Klangmixtur, die sich harmonisch aus klassischen Rock-Elementen, Metal & Hard Rock, Wave und Pop zusammenfügt und mit scheinbar leichtfüßig aus dem Ärmel geschüttelten Gesangslinien garniert wird, lässt sich allerdings schwer einer staubigen Schublade zuordnen. ERIK COHEN selbst umschreibt seine - derzeitige - musikalische Ausrichtung stilsicher mit "Doompop", wenngleich er sich dabei ein Augenzwinkern nicht verkneifen kann.  
Denn auch wenn der Kieler auf rein musikalischer Ebene nichts neu erfindet und sich offensichtlich hörbar mit jugendlicher Freude von für ihn essentiellen Künstlern inspirieren lässt: Schon über sein Debüt hat er sich eine persönliche, im hohen Maße eigenständige Rock-Nische geschaffen. Und er hat vor, sie im Laufe der kommenden Jahre weiter mit Leben zu füllen.
Dass ihm dies gelingen dürfte, unterstreicht ERIK COHEN mit seinem Zweitwerk. "Weisses Rauschen" ist eine neuerliche Soundreise durch die Jahrzehnte der Rockmusik und setzt sich wie selbstverständlich über Genre-Grenzen hinweg. Scheinbar mühelos wird ein kleiner Hit an den nächsten gereiht, nahezu jeder Song verfügt über einen angenehm-lässigen Ohrwurm-Charakter.
Die musikalischen Fixpunkte reichen von Danzig, The Cure, Type O Negative, Alice In Chains, Tiger Army, The Sisters Of Mercy, Joy Division, The Cult, oder Life Of Agony über Oasis, Smashing Pumpkins, The Doors, Black Sabbath, Queens Of The Stone Age bis hin zu anspruchsvollem Wave-Pop, wie ihn z.B. Depeche Mode zelebrieren.  
"Weisses Rauschen" vereint und vermengt vieles, kopiert aber nichts. Natürlich dienen gelegentliche Zitate als Salz in der Suppe und steigern das Vergnügen. Man kann sich das Grinsen zumindest hier und dort kaum verkneifen. Nach wie vor passiert das alles ausschließlich in deutscher Sprache. ERIK COHEN legt hier allerdings textlich wie musikalisch im Vergleich zum Debüt noch eine Schippe drauf und bewegt sich weiter jenseits von Peinlichkeiten und ausgetrampelten Pfaden. Das Werk ist ein gekonntes Spielen mit Genres und den Rocksounds mehrerer Dekaden. Es klingt seltsamer Weise wohlig bekannt und gleichermaßen spannend wie frisch. Wer das Album zweimal in Gänze gehört hat, dürfte feststellen, dass hier jemand seine Hausaufgaben sehr ordentlich gemacht hat.
Wie selbstverständlich greift ein Klangrädchen ins nächste. Die Songs der Platte bilden trotz ihrer völlig unterschiedlichen (stilistischen) Ansätze ein absolut stimmiges, selbstbewusstes Gesamtwerk. Ein Lied fügt sich dem anderen, alles fließt wunderbar natürlich.
„Weisses Rauschen“ ist ein in sich geschlossenes Rockalbum mit Anspruch. Eines, das sicherlich wieder und wieder gehört werden kann und sich trotz seiner unmittelbaren „Hittigkeit“ bzw. seinem Faible für schmissige Melodien nicht abnutzt.
„Blaues Kreuz, weißer Rand, schwarzer Grund, fremdes Land.

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Erik Cohen

Weißes Rauschen – Live 2016

ERIK COHENs Debütalbum „Nostalgie Für Die Zukunft“ (RYL NKR Recordings | Rough Trade), das er in bester DIY-Manier produzierte und ebenso konsequent in Eigenregie veröffentlichte, erhielt zu Beginn des Jahres 2014 viel Lob und Beachtung.
Seine eigentümliche, melancholische Klangmixtur, die sich harmonisch aus klassischen Rock-Elementen, Metal & Hard Rock, Wave und Pop zusammenfügt und mit scheinbar leichtfüßig aus dem Ärmel geschüttelten Gesangslinien garniert wird, lässt sich allerdings schwer einer staubigen Schublade zuordnen. ERIK COHEN selbst umschreibt seine - derzeitige - musikalische Ausrichtung stilsicher mit "Doompop", wenngleich er sich dabei ein Augenzwinkern nicht verkneifen kann.  
Denn auch wenn der Kieler auf rein musikalischer Ebene nichts neu erfindet und sich offensichtlich hörbar mit jugendlicher Freude von für ihn essentiellen Künstlern inspirieren lässt: Schon über sein Debüt hat er sich eine persönliche, im hohen Maße eigenständige Rock-Nische geschaffen. Und er hat vor, sie im Laufe der kommenden Jahre weiter mit Leben zu füllen.
Dass ihm dies gelingen dürfte, unterstreicht ERIK COHEN mit seinem Zweitwerk. "Weisses Rauschen" ist eine neuerliche Soundreise durch die Jahrzehnte der Rockmusik und setzt sich wie selbstverständlich über Genre-Grenzen hinweg. Scheinbar mühelos wird ein kleiner Hit an den nächsten gereiht, nahezu jeder Song verfügt über einen angenehm-lässigen Ohrwurm-Charakter.
Die musikalischen Fixpunkte reichen von Danzig, The Cure, Type O Negative, Alice In Chains, Tiger Army, The Sisters Of Mercy, Joy Division, The Cult, oder Life Of Agony über Oasis, Smashing Pumpkins, The Doors, Black Sabbath, Queens Of The Stone Age bis hin zu anspruchsvollem Wave-Pop, wie ihn z.B. Depeche Mode zelebrieren.  
"Weisses Rauschen" vereint und vermengt vieles, kopiert aber nichts. Natürlich dienen gelegentliche Zitate als Salz in der Suppe und steigern das Vergnügen. Man kann sich das Grinsen zumindest hier und dort kaum verkneifen. Nach wie vor passiert das alles ausschließlich in deutscher Sprache. ERIK COHEN legt hier allerdings textlich wie musikalisch im Vergleich zum Debüt noch eine Schippe drauf und bewegt sich weiter jenseits von Peinlichkeiten und ausgetrampelten Pfaden. Das Werk ist ein gekonntes Spielen mit Genres und den Rocksounds mehrerer Dekaden. Es klingt seltsamer Weise wohlig bekannt und gleichermaßen spannend wie frisch. Wer das Album zweimal in Gänze gehört hat, dürfte feststellen, dass hier jemand seine Hausaufgaben sehr ordentlich gemacht hat.
Wie selbstverständlich greift ein Klangrädchen ins nächste. Die Songs der Platte bilden trotz ihrer völlig unterschiedlichen (stilistischen) Ansätze ein absolut stimmiges, selbstbewusstes Gesamtwerk. Ein Lied fügt sich dem anderen, alles fließt wunderbar natürlich.
„Weisses Rauschen“ ist ein in sich geschlossenes Rockalbum mit Anspruch. Eines, das sicherlich wieder und wieder gehört werden kann und sich trotz seiner unmittelbaren „Hittigkeit“ bzw. seinem Faible für schmissige Melodien nicht abnutzt.
„Blaues Kreuz, weißer Rand, schwarzer Grund, fremdes Land.

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